Vertrauen, das Leben verändert

Vertrauen, das Leben verändert

Wir sind bei der feierlichen Übergabe der Zertifikate an die Absolventinnen des sechsmonatigen Näh-
kurses ausserhalb von Hyderabad. Alle diese jungen Frauen stammen aus einfachen Verhältnissen
aus ländlichen Regionen drei Autostunden von der Grossstadt entfernt. Ihre Familien gehören zu den
benachteiligten Bevölkerungsgruppen, leben in Armut und – besonders die Frauen – sind in Gefahr,
ausgebeutet zu werden. In dieser Gegend ist die Tradition der Joginis, der rituellen Tempelprostitution,
tief verwurzelt.
Für die Eltern ist es keine kleine Entscheidung, ihre Tochter für ein halbes Jahr in den Nähkurs nach
Hyderabad zu schicken. Sechs Monate ohne ihren Beitrag zum Einkommen, ohne ihre Hilfe im Alltag
ist ein Opfer. Und dazu die Sorge: Wird sie dort wirklich gut behandelt? Kommt sie in sichere Hände?

Die Botschaft der Absolventin

Genau diese Ängste sprach die junge Rednerin an: „Liebe
Eltern, vertraut der Organisation. Wir wurden gut umsorgt, haben in Sicherheit
gelebt und enorm viel gelernt. Schickt eure Töchter zu diesem in diesen Kurs!“
,
übersetzte mir unsere Leiterin später. höre ich später von unserer Leiterin die
Übersetzung.

 

Ein Moment voller Stolz
Wie bewegend war es, die strahlenden Gesichter zu sehen, als die jungen Frauen ihr hart erarbeitetes Zertifikat in Empfang nahmen! Zum Abschluss gab es nicht nur die Urkunde, sondern auch eine Nähmaschine mit Zubehör, einen grossen Sack Reis und unsere selbst hergestellte Nahrungsergänzung „Manna-Mix“. Spannend war zu beobachten, mit welcher Kreativität die Familien all die wertvollen Dinge für den Heimtransport verstauten.

Neue Chancen, neue Wege
Die Nähmaschine ist mehr als eine Belohnung – sie ist ein Schlüssel. Damit können die Frauen für ihre Familien nähen und flicken, wodurch Kosten gespart werden. Zugleich eröffnet sich die Möglichkeit, mit Aufträgen für andere ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Und wer genug zu essen hat, ist weniger anfällig für die verlockenden, aber gefährlichen Versprechungen vermeintlicher „Jobs“ in der Ferne – oder gar dafür, eine Tochter zur Jogini zu weihen.

Damit dieses Vertrauen wachsen kann, braucht es Zeit. Jahr für Jahr steigt die Nachfrage, immer mehr Familien wagen den Schritt, die Töchter in den Nähkurs zu schicken. Ermöglicht wird es dies auch, weil die Eltern während der Kurszeit eine kleine Überbrückungshilfe in Form von Lebensmitteln erhalten. Doch das wohl grösste Zeichen des Erfolges: Seit vielen Jahren wurde in dieser Region kein junges Mädchen mehr zur Jogini geweiht. Was für ein Triumph – erkämpft von mutigen Frauen, die sich für eine bessere Zukunft einsetzen. Danke, dass Sie ihr Teil davon sind seid und mit Ihrer eurer Spende solche positiven Veränderungen möglich machen macht!

Zurück