Gesundheit im Container

Schon seit einem Jahr gibt es unsere E-Klinik in Kollur, Telangana – und zwar in einem Container gleich neben unserer Good Shepherd (GS) Schule.

Kollur hat eine Bevölkerung von 15’000 Personen. Die meisten Menschen in diesem Dorf gehören einer niedrigen Kaste an. In der Gegend gibt es mehrere Frauen aus der Jogini-Gemeinschaft (rituelle Prostitution). Die meisten Kinder aus dieser Bevölkerungsgruppe brechen die Schule vorzeitig ab.

Dank der anhaltenden Bemühungen unserer Good Sheperd Schule und den Projekten besuchen über 130 Kinder von Joginis die Schule. Die Gesundheitsarbeiterin an der Schule hilft mit einfacher Gesundheitsversorgung der Kinder und organisiert Gesundheits-Lektionen für die ganze Gegend.

Der Platz ist knapp, die Schule gut gefüllt – da braucht es kreative Lösungen: das Behandlungszimmer wurde kurzerhand in einem Container eingerichtet. Dieser Container verfügt über einen Internetanschluss für die Telekonsultationen mit den Ärzten, ein Patientenbett mit Grundausstattung, ein Waschbecken und einen Medikamentenlagerraum für Notfallmedizin. Da das nächstgelegene staatliche Krankenhaus etwa 35 km entfernt ist, stellt es für diese Gegend eine enorme Unterstützung dar.

Wir finden immer einen Weg, Gesundheit zu fördern!


Eine E-Klinik kostet 50 Franken pro Tag – dabei werden bis zu 20 Personen behandelt. Eine Gesundheitsarbeiterin kostet das Projekt 150 Franken im Monat. Die Schule und die ganze Gegend profitieren davon. Eure Spenden helfen, das weiterhin möglich zu machen!

Lalitha – kämpft weiter

Lalitha* (35), Mitglied unseres Frauen-Förderungs-Teams in Indien, wurde aus der Prostitution gerettet, sie weiss – leider – um was es geht. Ihre Mitarbeit ist von unschätzbarem Wert, da sie sich besonders effektiv für die Rechte der Joginis einsetzt und zur Verbesserung ihrer Situation beiträgt. Zu ihren Aufgaben gehört es, die jungen Mädchen zu identifizieren, zu unterstützen und präventiv einzuschreiten oder sie direkt aus dem ausbeuterischen Jogini-System (eine Form der Prostitution verbunden mit vermeintlich religiösen Elementen) zu retten.

Als Lalitha 12 Jahre alt war, wurde auch sie in das Jogini-System verkauft und landete als Sexarbeiterin in Mumbai. Sie kehrte Mitte 20 mit ihren Kindern in ihr Dorf zurück, wegen gesundheitlicher Probleme. Im Dorf verliebte sie sich in einen Mann, der ihr Liebe vortäuschte. Er lockte Lalitha weg vom Dorf. Doch statt in liebevoller Partnerschaft, fand sie sich in Gefangenschaft wieder und wurde mehrfach vergewaltigt. Die Polizei intervenierte, doch was nach Rettugn aussah, entpuppte sich als Betrug. Denn auf der Polizeistation wurde Lalitha ohne Rechtsbeistand in Gewahrsam genommen und wiederum sexuell ausgebeutet. Die Mutter von Lalitha hat die verzeweifelte Suche nach ihrer Tochter nicht aufgegeben und dabei unser Team um Hilfe gebeten. So konnte Lalitha nach drei Monaten in der Polizeistation befreit werden. In unserem Schutzhaus fand Lalitha Unterkunft, Essen, medizinische Versorgung und psychiatrische Betreuung und brauchte zuerst mal 2 Jahre Erholung vom Trauma. Danach, trotz der Wunden und dem Leidensweg, entschloss sich Lalitha zu kämpfen, dass es anderen Mädchen und Frauen besser geht als ihr!

Sie trat dem Frauen-Förderungs Team von dfn bei und erhielt eine Schulung für die Rechtskunde und Alphabetisierung für Erwachsene. Im Laufe des letzten Jahres hat sie über 50 Mädchen aus verschiedenen Formen der sexuellen Ausbeutung gerettet, darunter auch Jogini-Weihungen gestoppt. Sie hat etwa 20 junge Sexarbeiterinnen ermutigt, an den dfn Berufsschulen teilzunehmen. Und dafür gesorgt, dass 10 Kinder aus Jogini-Familien in die Schule kommen.


Um Frauen wie Lalitha zu unterstützen, braucht es 150 Franken im Monat. Wir wollen, dass noch mehr Frauen zu ihrem Recht kommen und in Würde und Freiheit leben können!

 

*Wir verwenden zum Schutz der Persönlichkeit Symbolbilder und ändern Namen.

Proteinmix – mehr als ein Luxus

In Indien leben weltweit die meisten unterernährten Kinder. 40% der Kinder unter 5 Jahren haben eine zu geringe Körpergrosse für ihr Alter, weil sie nicht genug zu Essen bekommen.*  

Die meisten haben nicht genug Geld für eine ausgewogene Ernährung. Wer wenig Geld hat, leidet meist an Mangelernährung. Jetzt wollen wir die Verfügbarkeit ausreichender und nährstoffreicher Nahrungsmittel einfacher machen mit einer „Manna-Mix-Maschine“

„Manna-Mix“ ist eine Nahrungs-Ergänzung aus 20 verschiedene Getreidearten, Körner, Hülsenfrüchte und Nüsse. Diese werden zuerst angebraten, und anschliessend in die „Manna-Mix-Maschine“ gemahlt. Das Pulver wird verpackt und kann dann mit Wasser oder Milch aufgekocht und getrunken werden. 

Wir besitzen schon eine „Manna-Mix-Maschine“ und versenden den „Manna-Mix“ aus Dharmapuri in ganz Indien. Wir möchten mit einer zweiten Maschine noch mehr Menschen helfen und so ihre Widerstandskraft und Gesundheit stärken. 

Mehr als eine Maschine

Wir wollen nicht nur eine „Manna-Mix-Maschine“ kaufen, sondern auch einen neuen Wirtschaftsraum bereitstellen, wo die Maschine fix installiert wird. Mit dem Kauf einer zusätzlichen Maschine, können mehrere Frauen angestellt werden um es zu bedienen.

Die Maschine steht unter der Aufsicht unseres Teams vor Ort und schafft „sichere“ Arbeitsplätze: Die Arbeiterinnen werden fair behandelt, vor Übergriffen geschützt und wertgeschätzt. Mit dieser Arbeit können sie ihre Familien unterstützen. Dass die Frauen durch eine Ausbildung ihre Rechte kennen lernen und ihren Lebensunterhalt selber bestreiten können, ist letztendlich die beste Prävention gegen jegliche Formen von Gewalt und sexueller Ausbeutung.

Das Produkt wird von unseren Gesundheitsarbeiterinnen oder in unseren medizinischen Sprechstunden in den Dörfern den Bedürftigen verteilt. So stärken wir die Würde der Menschen – ob Arbeiterinnen oder Patienten.

Helfen Sie uns, eine zweite Maschine zu kaufen!

Hellorr

*Quelle: www.globalhungerindex.org

Wie wird meine Tochter wieder gesund?

Die 14-jährige Vaishnavi* besucht unsere Good Shepherd Schule in einem kleinen Dorf in Rajasthan. Ihr Vater ist einer der Millionen von Wanderarbeitern, die im Lockdown ohne Job zu ihren Familien zurückkehrten und jetzt froh ist, für jeden Gelegenheitsjob. Seit dem Ausbruch der Pandemie hat die Familie viele Stürme durchstehen müssen. Im September bekam Vaishnavi dann auch noch Fieber. Ihre Mutter sorgte sich, es sei Covid-19 und fürchtete sich vor dem Spitalbesuch, weshalb sei lieber abwarten wollte. Das Fieber hielt sich hartnäckig und da brachte Vaishnavi die Idee auf, die Gesundheitsarbeiterin ihrer Good Shepherd Schule um Rat zu fragen. Dass ihre Schule mittlerweile auch eine E–Klinik hat, war «die» gute Nachricht für die Familie und erleichtert brachten sie Vaishnavi zur virtuellen Arzt-Konsultation. Die Ärztin in Hyderabad ordnete einen Bluttest an, welcher von einem kostengünstigen Labor in der Nähe der Schule analysiert wurde. Typhus lautete die Diagnose. Dank Antibiotika und einer Infusion erholte sich Vaishnavi wieder. Das Mädchen und ihre Familie sind dankbar für die verlässliche, vertrauensvolle und auch preiswerte Behandlung. Sie können gar nicht anders, als es in ihrem Umfeld von der Good Shepherd E–Klinik zu erzählen!

Spenden Sie für Menschen in Not!

*Name geändert

Arzt-Konsultation soll möglich sein!

In Indien gibt es 0.78 Ärzte pro 1000 Einwohner, während wir in der Schweiz 4.3 Ärzte pro 1000 Einwohner haben.

Gerade jetzt in der Corona Pandemie zeigt sich, wie überlastet das Gesundheitswesen ist. Lange Warteschlangen vor Spitälern, abgewiesene Patienten, nicht genügend Spitalbetten oder Beatmungsgeräte, etc. Und auf dem Land ist die Lage noch prekärer.

Wir wollen das ändern! „Jugaad“ ist ein Hindi-Ausdruck, der die flexible Problems-Lösung-Strategie beschreibt, um mit limitierten Mitteln auf innovative Weise zu reagieren: wir eröffnen eine „E-Klinik“. Und dann noch eine, und noch eine. Unsere Gesundheitsarbeiterinnen richten ein leeres Schulzimmer als Sprechzimmer ein, nutzen den Laptop oder ein Smartphone, verbinden sich mit unseren Ärzten am Hauptsitz und können so bis zu 6’000 Personen pro Jahr eine Arzt-Konsultation ermöglichen! Die ausgefeiltere Version dieser E-Klinik ist bereits in Planung mit Software-Lösungen und adäquater IT-Infrastruktur. Aber bis dahin, legen wir schon mal los!

Bereits 6 E-Kliniken sind seit anfangs August gestartet, die nächsten 4 kommen bis Ende September und bis Januar sollen es 20 sein! Das gibt dann 120’000 Patienten mehr pro Jahr.

Helfen Sie uns dabei? Ein Tag „E-Klinik“ kostet Fr 50.–

Spenden Sie einen Tag „E-Klinik“