Tamilarasi ist 23 Jahre alt. Mit 18 Jahren hat sie geheiratet und zwei Jahre später starb ihr Mann an einer nicht-diagnostizierten Krankheit. Einige Jahre später begann sich Tamilarasi unwohl zu fühlen. Sie suchte Hilfe im öffentlichen Regional-Spital, wo ihr gesagt wurde, dass sie HIV-positiv sei. In grosser Angst kehrte sie Heim. Das Good Shepherd Team arbeitet mit der Regierung zusammen, um alle HIV-positiven Patienten zu kontaktieren. Als dieses Team die Geschichte von Tamilarasi hörte, reisten sie 80 Kilometer – was wegen des unwegsamen Geländes eine Tagesreise war – bis sie zu ihrem Haus kamen. Sie fanden die junge Frau depressiv, zusammen mit ihrem Kleinkind im Bett liegend. Nach mehreren Besuchen wuchs das Vertrauen und die Seelsorgerin konnte sie fragen, warum sie die Behandlung vom Spital abgelehnt hatte. Sie antwortete:
„Als mein Mann starb, wusste ich nicht, dass er HIV-positiv war. Als ich erfuhr, dass auch ich infiziert bin, hatte ich einfach nur Todesangst.“
Unsere Mitarbeiterin teilte mit Tamilarasi ihre eigenen Erfahrungen mit dem HI-Virus und der Behandlung. Sie erklärte der jungen Mutter, dass die Diagnose kein Todesurteil sein muss. Nach viel Ermutigung und Beruhigung hat Tamilarasi zugestimmt, sich einer antiretroviralen Behandlung zu unterziehen. Sie besucht ausserdem die monatlichen Treffen, die in der Dharmapuri-Klinik für Betroffene angeboten werden. Für diese Unterstützung und den Austausch mit anderen Betroffenen ist Tamilarasi dankbar und sie erhält die dringend benötigte medizinische Versorgung für sich und ihre Tochter.