Saroja war 3-jährig, als ihr Vater die Familie verliess. Als Analphabetin war es ihrer Mutter nur möglich, einfachste, schlecht bezahlte Jobs auszuüben. Ihr mageres Einkommen reichte knapp um sie über Wasser zu halten. Sie lebten mit der Grossmutter in der Ceylon-Gegend in Sivakasi. Tagsüber trieb sich Saroja durch die Gegend, wie es ihr passte – der Grossmutter gehorchte sie nicht. Das machte der Mutter zwar grosse Sorgen, aber die Arbeit lies es nicht zu, etwas dagegen zu tun.
Sarojas Mutter machte ihr Schicksal dafür verantwortlich, dass sie nie zur Schule konnte und somit keine gut bezahlten Jobs erhielt. Und doch hoffte sie auf eine bessere Zukunft für ihre Tochter. Sie hoffte, Saroja könnte einmal zur Schule gehen und eine gute Schülerin sein!
„Ich kann meine Freude nicht in Worte fassen!“ Saroja.
Der Tag kam, als Saroja sich für die Good Shepherd Schule anmelden konnte. „Ich lernte so viel während meiner Schulzeit!“ erinnert sich Saroja, jetzt mitte Zwanzig. Ihr Traum war, Lehrerin zu werden – genauso wie ihre Lehrerinnen an der Good Shepherd Schule.
Sie durchlief genau diesen Ausbildungsweg und wusste, dass sie den Ärmsten und den Verletzlichen in ihrer Heimat etwas zurückgeben wollte. „Ich konnte mir nichts Besseres vorstellen, als dies an der Good Shepherd Schule zu machen!“ Jetzt ist sie genau an ihrer eigenen Grundschule Lehrerin, da wo sich ihr Leben zum Guten gewendet hat, und investiert sich in Andere. „Ich kann meine Freude nicht in Worte fassen!“ sagt Saroja, „Nun ist nicht nur meine Familie glücklich und endlich finanziell unabhängig, auch habe ich jeden Tag das Privileg, diese Kinder mit ähnlichem Leid und Hintergrund zu unterrichten.